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Nr. 72, Februar 2015 - Ihre Gesellschaft

Karstadt: Jeder Euro zählt… in den Taschen der Arbeitenden

Je deutlicher die Erpressungen des neuen Karstadt-Eigentümers Benko werden, desto mehr wächst die Empörung unter den Arbeitenden von Karstadt. Über 2000 von ihnen will er entlassen. Nach Jahren im Betrieb sollen sie mit leeren Händen auf der Straße stehen! Alle, die bleiben, sollen auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten. Und 1.100 von ihnen sollen auf dem Papier von der Verkäuferin zur „Regaleinräumerin“ gemacht werden – eine Methode, um ihnen zusätzlich bis zu 300 Euro Lohn im Monat zu stehlen.

Natürlich behauptet der Eigentümer Benko, dies wäre die einzige Chance, Karstadt eine Zukunft zu geben. Doch das glaubt ihm bei Karstadt keiner mehr. Wie viele Jahre hat der Verzicht der Arbeitenden immer nur die Eigentümer gefüttert – diese Heuschrecken, die Karstadt einer nach dem anderen gekauft, ausgeplündert und dann weiterverkauft haben!

Niemand weiß, wie es mit Karstadt weitergeht. Aber eines ist sicher: Jeder Euro ist in der Tasche der Arbeitenden sicherer als in den Händen irgendeiner Heuschrecke. Jeder erhaltene Arbeitsplatz, ja sogar jeder Euro Abfindung, den die Arbeitenden durchsetzen und jeder Euro Lohn, auf den sie nicht verzichten, schafft ihnen mehr Zukunft als ein weiterer Verzicht zugunsten des Karstadt-Eigentümers.
In dieser Auseinandersetzung sitzen alle Karstadt-Arbeitenden im gleichen Boot – ob ihnen die Entlassung oder „nur“ Verzicht droht. Und in den Filialen, unter den Arbeitenden beginnt die Diskussion über Aktionen, mit denen sie dem Eigentümer ihre Wut und ihre Forderungen zu verstehen geben können.

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