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Nr. 159, November 2022 - Ihre Gesellschaft

Seit sechs Wochen Streik bei Riesa: Für 2 Euro mehr Stundenlohn

Seit sechs Wochen streiken die 150 Arbeiter*innen beim Nudelhersteller „Riesa“ in Sachsen. Sie sind entschlossen, 2 Euro mehr Stundenlohn durchzusetzen. Bislang arbeiten sie zu absoluten Niedriglöhnen. Viele von ihnen, vor allem Frauen, verdienen dreischichtig in der Produktion gerade einmal 51 Cent mehr als den Mindestlohn – mehrere hundert Euro weniger als ihre Kolleg*innen in Westdeutschland.

Auch 30 Jahre nach der Wende ist das keine Seltenheit. Riesa ist eine typische Geschichte. Anfang der 1990er Jahre hat das westdeutsche Unternehmen (Alb-Gold) seinen größten ostdeutschen Konkurrenten (Riesa) quasi umsonst geschluckt. Seitdem verdient die Unternehmer-Familie aus Baden-Württemberg Millionen Euro an der besonderen Ausbeutung der ostdeutschen Arbeitenden.
Symbolisch zogen die Streikenden am 9. November – dem Tag des Mauerfalls – vor das Brandenburger Tor und forderten: „Niedrig-Lohnmauer einreißen“.

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