Startseite > Das Rote Tuch > 151 > PCR-Test-Mangel-Wahnsinn

Nr. 151, Februar 2022 - Ihre Gesellschaft

PCR-Test-Mangel-Wahnsinn

Teilweise wartet man als Kontaktperson oder nach einem positiven Schnelltest derzeit drei Tage und länger auf das Ergebnis seines PCR-Tests – wenn man überhaupt noch einen bekommt. Denn die Labore, die die Proben der Gesundheitsämter, Schulen und Kitas auswerten, sind völlig überlastet. Den Alltag der Eltern sowie der Arbeitenden in Kitas und Grundschulen hat dies seit Wochen in einen regelrechten Nervenkrieg verwandelt. Oft erfahren sie erst spät abends oder um 5 Uhr morgens, ob der PCR-Sammeltest der Klasse oder Kita-Gruppe positiv oder negativ ist. Und da die Labore es seit Wochen nicht mehr schaffen, dann auch noch zeitnah zu ermitteln, welches Kind der Gruppe positiv ist, mussten ständig ganze Klassen (und damit auch Eltern) zuhause bleiben. Zwar wurde das Verfahren seit kurzem geändert. Doch nun erfahren die Eltern stattdessen in der Nacht, dass der PCR-Sammeltest der Gruppe positiv ist und sie um 7 Uhr morgens noch irgendwo einen Bürgertest mit ihrem Kind machen sollen, damit es in Schule oder Kita kann.

All diese Belastung, weil in Deutschland zwar die günstigeren Schnelltests massiv ausgeweitet wurden, nicht aber die Testkapazitäten für die viel sichereren PCR-Tests, weshalb das System mit Omikron jetzt zusammenbricht. Frankreich macht 6 mal mehr PCR-Tests pro Einwohner, Griechenland und Dänemark 22 mal mehr und Österreich sogar 41 mal mehr. In Deutschland gibt es gerade mal so wenig PCR-Tests wie im verarmten Rumänien!

Zur Freude privater Unternehmen, die den Mangel ausnutzen und PCR-Tests mit Ergebnis noch am selben Tag anbieten… wenn man 50-100 Euro dafür bezahlt.

Das Rote Tuch
Archiv