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Nr. 154, Juni 2022 - Internationales

Babymilch in den USA: Kapitalistische Mangelwirtschaft

In den letzten Wochen hat die US-Armee über ihre Militärbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein Babynahrung in die USA fliegen müssen. Denn in dem reichsten Land der Welt gibt es für viele Babys kein Milchpulver mehr. Und zwar, weil eine einzige Fabrik des Herstellers Abott im Februar für einige Monate ihre Produktion einstellen musste.

Es ist derselbe Wahnsinn wie bei Medikamenten, Masken oder Halbleitern. 80 Prozent der Milchpulver-Produktion der USA ist in den Händen von zwei Konzernen. Und die haben die Produktion in ganz wenigen Fabriken konzentriert. Mit dem Ergebnis, dass ein Produktionsausfall in einer einzigen Fabrik bereits zu dramatischen Versorgungsengpässen führt.

Im kapitalistischen Vorzeige-Land USA müssen nun Eltern stundenlange Fahrten und Schlangen auf sich nehmen oder im Internet die Tauschbörsen durchforsten, um ihr Baby ernähren zu können.

Wie war das noch gleich? Der Kapitalismus ist das einzige Wirtschaftssystem, das „funktioniert“?

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