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Nr. 20, Mai 2010 - Internationales

Proteste in Arizona: “Wir sind Menschen”

In 80 Städten der USA haben Menschen gegen die menschenverachtende Verschärfung des Einwanderungsgesetzes in Arizona demonstriert. In Los Angeles kamen 60.000 Menschen zusammen. Das neue Gesetz erlaubt der Polizei, jeden aufgrund seines Aussehens zu kontrollieren und sofort als „verdächtig“ ins Gefängnis zu sperren, wenn er keine Papiere bei sich hat.

Für die mehreren hunderttausend Einwanderer ohne gültige Papiere, die oft seit Jahren in Arizona leben und arbeiten, meist in den härtesten, am schlechtesten bezahlten Jobs, bedeutet das Gesetz noch mehr tägliche Angst: Bei jedem Gang über die Straße müssen sie fürchten, angehalten, verhaftet und abgeschoben zu werden.
Und alle legalen Einwanderer liefert das Gesetz der Willkür rassistischer Polizisten aus, sobald sie einfach nur ihre Papiere vergessen haben – während es für Weiße nicht einmal eine Ausweispflicht gibt!
In den USA, in Japan, in der EU, überall gehen die reichen Länder mit immer schärferer und brutalerer Verfolgung gegen all diejenigen vor, die der bitteren Armut zu entfliehen versuchen. Immer höher ziehen sie ihre Mauern.

Und so sollen in Arizona jetzt auch die Menschen, die illegalen Einwanderern helfen und ihnen zum Beispiel Medizin geben, stärker verfolgt und bestraft werden.
Es ist also kriminell und verwerflich, einem anderen Menschen in der Not zu helfen. Ihn dagegen noch weiter ins Elend zu drängen, das ist ihr Gesetz.

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