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Nr. 165, Mai 2023 - Ihre Gesellschaft

Kitaplätze: Wer arm ist, geht oft leer aus

Ärmere Familien bekommen fast doppelt so häufig keinen Kita-Platz für ihr unter dreijähriges Kind als gutverdienende Mittelschichts-Familien.

Sie werden systematisch benachteiligt, weil hier viel häufiger nicht beide Elternteile einen unbefristeten Vollzeit-Arbeitsvertrag vorweisen können. Und weil sich Arzt- oder Richterfamilien mehr Gehör verschaffen können, notfalls über einen Anwalt.

Noch schwieriger ist es für Migrant*innen. 80% der Eltern, die nach Deutschland eingewandert sind, bekommen für ihre Kleinen keinen Kita-Platz! Weil sie noch häufiger von unsicheren Jobs betroffen sind und sich im bürokratischen Dschungel (sprachlich) noch weniger durchsetzen können.

Mit dem Ergebnis, dass gerade in den ärmeren und Migranten-Familien (meist) die Frauen gezwungen sind zuhause zu bleiben… und sich dann noch anhören dürfen, dass sie angeblich „nicht arbeiten wollen“.

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