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Nr. 170, Oktober 2023 - Ihre Gesellschaft

Tesla: ein erster erfolgreicher Protest

Anfang Oktober haben 1.000 Arbeiter*innen des neuen Tesla-Werks in Brandenburg gemeinsam ihre Stimme erhoben.

Die Taktzeiten am Fließband und überhaupt die Arbeitshetze in dieser „modernen“ Fabrik verschleißen viele innerhalb weniger Monate. Und egal wie viele Kollegen krank sind, die übrigen sollen trotzdem dieselbe Stückzahl schaffen. Fast täglich kommt es dabei zu Arbeitsunfällen, manchmal mit schweren Verbrennungen, Verätzungen oder sogar amputierten Gliedmaßen. Innerhalb eines Jahres musste 247-mal ein Rettungswagen oder Hubschrauber angefordert werden. Das Management übt offen Druck auf die Kolleg*innen aus, sich nicht gemeinsam zu wehren oder in die Gewerkschaft zu gehen.

Doch das klappt immer weniger. Erst tauchten anonyme Aufkleber auf, mit Sprüchen wie „Unsere Gesundheit ist wichtiger als die nächste Milliarde von Elon!“. Die Werksleitung drohte mit fristloser Kündigung. Trotzdem kamen am 9. Oktober 1.000 Arbeiter*innen mit dem gleichen Aufkleber der IG-Metall auf ihrem T-Shirt zur Arbeit und machten damit deutlich, dass sie zusammenhalten und sich nicht einschüchtern lassen.
Kurz darauf hat Tesla eine Lohnerhöhung für das ganze Werk angekündigt. Aber sie beteuern, dass dies rein gar nichts mit den Protesten zu tun hätte. Sonst könnte ja noch jemand auf falsche Gedanken kommen...

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