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Nr. 54, Juni 2013 - Ihre Gesellschaft

„Ausgewählte Zuwanderung“ und Grenzschließung: Einzig zum Nutzen der deutschen Unternehmer

Nicht zuletzt auf Druck der deutschen Regierung haben die EU-Länder letzte Woche beschlossen, dass jedes EU-Land seine Grenzen wieder bis zu zwei Jahre schließen kann. Eine der wenigen wirklichen Fortschritte, die die EU gebracht hat, wird damit wieder aufgehoben:
Nun können permanente Grenz- und Passkontrollen mit all den damit verbundenen Schikanen wieder eingeführt werden. Und das hauptsächlich, weil Deutschland auf diese Weise noch einfacher Jagd auf illegale Einwanderer machen will.

Dabei wirbt derselbe deutsche Staat gleichzeitig gezielt in Ost- und Südeuropa und in Asien um Einwanderer. Allerdings nur um bestimmte, nämlich um Ärzte, Ingenieure, Krankenschwestern, Techniker. 43 Prozent der Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland einwandern durften, hatten bereits einen Uni-, einen Meister- oder Technikerabschluss, während es dafür in manchen Gegenden Rumäniens kaum noch einen Arzt gibt.
Der deutsche Staat, einer der reichsten der Welt, lässt nämlich arme Staaten wie Rumänien, Indien oder Griechenland das Geld aufbringen, um Berufsschulen und Universitäten zu bezahlen. Und dann werben sie die fertig Ausgebildeten nach Deutschland ab, wo die Betriebe sie obendrein zu deutlich schlechteren Löhnen beschäftigen als ihre deutschen Kollegen.

Auf diese Weise trägt der deutsche Staat dazu bei, die ärmeren Staaten zum Nutzen der deutschen Wirtschaft auszuplündern und weiter zu verarmen. Doch die Menschen, die versuchen, diesem Elend oder Verfolgung zu entfliehen, will er mit immer undurchdringlicheren und bedrohlichen Grenzmauern von sich fernhalten.

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