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Nr. 108, Mai 2018 - Ihre Gesellschaft

OPEL: Erpresser hören nicht von alleine auf

Am 24. April haben 1.400 Arbeiter von Opel Eisenach die Arbeit niedergelegt und demonstriert, gegen die Drohung der Konzernspitze, dass die Hälfte der 1.800 Arbeiter ihren Job verlieren könnten. Auch Arbeiter der anderen Opel-Werke sind zu der Demonstration gefahren. Schließlich sind sie alle betroffen.

Erst letztes Jahr hat der französische Konzern PSA (Peugeot-Citroën) Opel gekauft. Kaum war der Vertrag unterschrieben, hat PSA verlangt, dass 4.000 Arbeiter „freiwillig“ mit Abfindung gehen. Dann haben sie einen Tag Kurzarbeit pro Woche (also eigentlich eine Lohnkürzung) für tausende Beschäftigte der Entwicklung angeordnet. Und nun verlangen sie, dass alle Arbeiter auf die tarifliche Lohnerhöhung von 4,3% verzichten. Sie drohen: Wenn die Gewerkschaft dem allem nicht zustimmt, werden weniger Autos in Deutschland produziert, angefangen bei dem Werk in Eisenach.

Als PSA im letzten Jahr Opel von General Motors gekauft hat, hatten die Politiker und auch die Führung der IG Metall erklärt, nun beginne „eine neue Zeit“. Denn schließlich entscheide jetzt kein amerikanischer Konzern mehr, sondern ein europäischer. Welche neue Zeit? Für die Arbeiter ist alles beim Alten geblieben: Dieselben Angriffe, dieselbe Erpressung.

Es gibt keinen „guten“ Unternehmer, keine Rettung von Oben für die Arbeiter. Das einzige, was die Angriffe auf ihre Arbeitsplätze und Löhne bremsen kann, ist Widerstand.

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