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Nr. 127, Februar 2020 - Ihre Gesellschaft

Tagelöhner-Börsen: Die Ausbeuter bestrafen, nicht die Ausgebeuteten!

Seit einigen Monaten macht der Zoll Arbeitern das Leben schwer, die sich als Tagelöhner verdingen müssen. Meist sind es Arbeiter, die aus Osteuropa eingewandert sind und einfach keine reguläre Arbeit finden können. Jeden Morgen gehen sie zu einer Tagelöhner-Börse (zum Beispiel einem bestimmten Café) – in der Hoffnung, es kommt jemand vorbei, der sie für ein paar lumpige Euro schwarz auf einer Baustelle oder in einem Lager beschäftigt.

Seit neustem aber bestraft die Regierung Arbeiter nicht mehr „nur“, wenn man sie bei der Schwarzarbeit erwischt, sondern bereits, wenn sie sich in einer Tagelöhner-Börse aufhalten. Bis zu mehrere tausend Euro Strafe können sie dafür erhalten, dass sie ihre Arbeitskraft für Schwarzarbeit „angeboten“ haben – oft mehr, als diese Arbeiter in mehreren Monaten verdienen!

Was für ein krankes System, in dem sich Arbeiter zu solchen unsicheren und erniedrigenden Bedingungen ausbeuten lassen müssen und dafür auch noch bestraft werden – während die Kapitalisten an ihnen reich werden!

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