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Nr. 166, Juni 2023 - Ihre Gesellschaft

Wie Konzerne auch mit Kitas Gewinn machen

Da die Konzerne die Weltbevölkerung immer weiter auspressen und ärmer machen, schrumpfen letztlich auch ihre Absatzmärkte. Denn wenn alle ärmer werden, können sie auch weniger Produkte der Konzerne kaufen. Schon länger sind die Kapitalisten daher auf der Suche nach neuen Bereichen, mit denen sie Gewinn machen können – nicht zuletzt im Öffentlichen Dienst, der bis dahin von der Profitlogik etwas verschont worden war. Ein Bereich nach dem anderen wird (teil-)privatisiert und ausgesaugt: Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen, Strom, Bus und Bahn, Gefängnisse... Und nun haben die Konzerne einen Weg gefunden, auch aus den Kitas Geld herauszuziehen.

Das Prinzip ist einfach. Ein Unternehmen gründet eine „gemeinnützige Gesellschaft“, die eine Kita eröffnet. Die darf zwar offiziell keinen Gewinn machen. Doch gleichzeitig baut eine andere Tochterfirma desselben Unternehmens das Kita-Gebäude. Und niemand hindert die „gemeinnützige Gesellschaft“ nun daran, völlig überhöhte Mieten an ihre Schwesterfirma zu überweisen. Andere Schwesterfirmen liefern – ebenfalls zu überhöhten Preisen – das Essen, machen Hausmeister- und Reinigungsarbeiten… So lenkt das Unternehmen einen ganzen Teil des Geldes, das eigentlich für die Kinder bestimmt war, auf die Konten seiner Tochterfirmen! Entsprechend weniger Geld bleibt übrig, um Erzieher*innen einzustellen und zu bezahlen, um Ausflüge oder andere Aktivitäten zu machen…

Kinder, Eltern, Erzieher*innen, wir alle bezahlen für den parasitären Charakter der heutigen Wirtschaftsordnung.

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