Startseite > Das Rote Tuch > 127 > Die makabren Spiele von Novartis

Nr. 127, Februar 2020 - Ihre Gesellschaft

Die makabren Spiele von Novartis

Zu Recht waren viele von der Ankündigung von Novartis schockiert, 100 Dosen des teuersten Medikaments der Welt zu verlosen.
Das Medikament soll bei einem genetischen Defekt helfen, der zu Muskelschwund führt, woran die betroffenen Kleinkinder ohne jede Behandlung meist schon vor dem zweiten Lebensjahr sterben. Und nun sollte eine Lotterie entscheiden, welche 100 Kinder auf der Welt die neuartige Therapie bekommen!
Alle anderen Eltern müssten sie derzeit selbst bezahlen. Kostenpunkt: 2,1 Millionen Euro.

Ja, 2,1 Millionen Euro will Novartis für eine einzige Spritze kassieren: eine Summe jenseits von Gut und Böse, die in keinem Verhältnis zu den Kosten für Forschung und Herstellung steht.
Doch nur in den USA ist das Medikament bislang zugelassen. Die Krankenkassen in Europa und anderen Staaten wollten sich erst die Zeit nehmen, die Risiken und den wahren Nutzen zu prüfen, bevor sie ein so extrem überteuertes Medikament bezahlen. Vor allem, da es bereits ein anderes Medikament gibt, das allerdings alle vier Monate auf riskante Weise gespritzt werden muss – und nicht wie das von Novartis nur ein einziges Mal.
Und das ist der Grund, warum Novartis diese makabre Lotterie inszeniert hat: Der Pharmakonzern will die Krankenkassen auf diese Weise unter Druck setzen, das Medikament schneller zu genehmigen – um mit dem Medikament endlich das zu machen, wofür es entwickelt wurde: Profit.

Kein Zweifel: Im Interesse der Menschheit müssen die Pharmakonzerne enteignet werden! Sie gehören in die Hände und unter die Kontrolle der Allgemeinheit.

Das Rote Tuch
Archiv