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Nr. 166, Juni 2023 - Ihre Gesellschaft

„Just in Time“-Schwimmen?

„Just in time“ kennt man aus der Industrie, und da funktioniert es schon nicht gut. Doch jetzt gibt es auch „just in time“-Schwimmbäder!

Denn auch Schwimmbäder sollen nach der Logik der Herrschenden zu 100% ausgelastet sein. Viele wurden als „überflüssig“ geschlossen. Teilweise gibt es daher nicht einmal mehr genug Bäder, damit alle Schulen ihren Schwimm-Unterricht machen können – selbst dann nicht, wenn jede Minute genutzt wird, wenn eine Klasse schon ins Wasser geht, während die andere noch rauskommt.
Entsprechend hat sich die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, in den letzten fünf Jahren verdoppelt – und mit ihr die Zahl der tödlichen Bade-Unfälle.

Aus Verzweiflung hat eine private Initiative mit Unterstützung des Landes NRW jetzt 5 mobile Schwimm-Container angeschafft. Sie sind 2,5 Meter breit und 10-15 Meter lang und werden auf einem LKW von Stadt zu Stadt transportiert. Dort können zumindest einige Kinder mehr schwimmen lernen.

Doch „just in time“ rollt der Schwimm-LKW dann zur nächsten Stadt. Und den Kindern bleiben zum Üben und für die Bade-Saison weiterhin nur die gefährlichen Flüsse und Seen.

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