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Nr. 112, Oktober 2018 - Ihre Gesellschaft

RWE: Die wahren Gegner der Arbeiter sind die Profitinteressen von RWE

Am 24. Oktober haben in Bergheim 20.000 Menschen demonstriert, unter ihnen tausende RWE-Arbeiter. Sie machen sich nicht ohne Grund Sorgen, was mit ihren Arbeitsplätzen passiert, falls der Ausstieg aus der extrem klimaschädlichen Braunkohle bereits 2030 und nicht erst 2045 erfolgt.
Doch die Gewerkschaftsführungen von IG BCE und ver.di haben daraus eine Demonstration für die Interessen des RWE-Konzerns gemacht – und nicht für die Interessen der Arbeiter. Entsprechend hat der RWE-Konzern auch alles dafür getan, dass möglichst viele an der Demonstration teilnehmen. Er hat die RWE-Beschäftigten von der Arbeit freigestellt und sie mit Bussen zur Demo gefahren. Er hat auch alle seine Geschäftspartner nachdrücklich aufgefordert, sich an der Demonstration zu beteiligen.

Der RWE-Konzern versucht, die Sorgen der Arbeiter auszunutzen, um seine Profitinteressen durchzusetzen. RWE droht: „Wenn wir nicht den Hambacher Forst abholzen und bis 2045 Braunkohle fördern dürfen, dann werden zwangsläufig tausende Arbeiter arbeitslos.“ Dabei hat das eine mit dem anderen nichts zu tun!

40% der betroffenen Arbeiter sind jetzt schon über 50 Jahre alt. RWE kann ihnen problemlos eine Frührente ohne Abzüge bezahlen! Und für die übrigen Arbeiter (Elektroniker, Mechaniker, Anlagenführer, Chemielaboranten…) sollte der RWE-Konzern mit seinen vielen Geschäftsbereichen und über 60.000 Beschäftigten wohl in der Lage sein, bis 2030 einen anderen Arbeitsplatz im Konzern zu finden. Ein winzig kleiner Bruchteil der Gewinne, die die Arbeiter dem Konzern erwirtschaftet haben, würde hierfür reichen. Doch natürlich will RWE keinen Cent für den Erhalt der Arbeitsplätze ausgeben.

Egal, ob die Braunkohle 2030, 2038 oder 2045 ausläuft, die verbliebenen Arbeiter werden den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und Löhne erkämpfen müssen, und zwar gegen RWE!

Eine Gewerkschaft, die den Namen verdient, würde die Arbeiter darüber aufklären und ihnen helfen, diese notwendigen Kämpfe gegen die Konzernspitze zu führen – statt, wie es IG BCE und ver.di tun, auch noch die Lügen und Erpressungen der Unternehmer zu verbreiten.

Denn die Bosse und die Arbeiter von RWE sitzen nicht im selben Boot. Im Gegenteil, die RWE-Arbeiter, die Anwohner und Umweltschützer haben alle denselben Gegner: die Profitinteressen von RWE.

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