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Nr. 144, Juli 2021 - Internationales

Deutsche Truppen raus aus Mali!

Der Selbstmordanschlag, bei dem 12 deutsche und ein belgischer Soldat verletzt wurden, hat zu einer Diskussion über Sinn und Rechtmäßigkeit des Kriegseinsatzes in Mali geführt, an dem unbemerkt von der Öffentlichkeit fast 1.500 Bundeswehrsoldaten beteiligt sind.

2013 hatte der Kriegseinsatz unter der Führung Frankreichs begonnen. Angeblich sollten die islamistischen Terrorgruppen besiegt und das Land stabilisiert werden. In Wahrheit geht es der französischen und deutschen Regierung vor allem darum, dass Malis Regierung stabil genug bleibt, um Flüchtlinge in Richtung Europa aufzuhalten und um die wirtschaftlichen Interessen insbesondere französischer Konzerne in den Nachbarregionen nicht zu gefährden.
Doch nach acht Jahren hat der Kriegseinsatz mit seiner regelmäßigen Ermordung von Zivilisten und dem Hass, den er schürt, nur zu noch mehr Chaos, islamistischen Anschlägen und nicht zuletzt zu zwei Militärputschs geführt. Umso zynisch ist es daher, wenn SPD-Außenminister Maas und CDU-Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer beteuern, man könne doch wegen ein paar verletzter Soldaten jetzt nicht den Einsatz beenden, schließlich brauche die Bevölkerung in Mali ihren Schutz.

In Afghanistan haben sie mit dieser Begründung 20 Jahre Dauerkrieg geführt, bevor sie nun das Land noch ärmer, noch zerrütteter und mit noch mehr bewaffneten Kriegsbanden zurücklassen, die die Bevölkerung terrorisieren. Und je länger der Kriegseinsatz in Mali dauert, desto mehr wird daraus ein zweites Afghanistan.

Also: Deutsche Truppen raus aus Mali!

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