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Nr. 110, Juli 2018 - Ihre Gesellschaft

Es lebe der Streik an den Krankenhäusern!

Hunderte Arbeitende der Unikliniken Essen und Düsseldorf haben angefangen zu streiken, um für das zu kämpfen, was sie schon so lange brauchen und fordern: mehr Personal und Entlastung in den Krankenhäusern!

Auch streiken viele Arbeiter aus der Reinigung, dem Krankentransport oder dem Sicherheitsdienst, weil das Düsseldorfer Uniklinikum sie in eine Tochtergesellschaft ausgelagert hat, wo sie oft nur den Mindestlohn verdienen. Sie kämpfen dafür, wieder die gleichen Löhne wie am Klinikum zu bekommen.

Seit Jahren haben die Regierungen in den Krankenhäusern extrem gespart: Massenhaft Arbeitsplätze wurden vernichtet. Mit immer weniger Arbeitenden sollen sie die ganze Arbeit schaffen. Die Arbeitsbelastung ist unerträglich geworden.

Gesundheitsminister Spahn tut zwar so, als würde er alles besser machen. Doch die Streikenden haben längst erkannt, dass alles nur leere Worthülsen sind – genau wie bei seinen Vorgängern. Sie wissen, dass sie nur dann etwas bekommen werden, wenn sie selber Druck machen. Mit der Waffe, die sie als Arbeiter haben: Streik.

Die Klinikvorstände haben die WAZ und die Rheinische Post benutzt, um in großen Artikeln zu verbreiten, dass der Streik Patientenleben gefährden würde. Eine dreiste Verleumdung! Es ist ihre Sparpolitik, die die Gesundheit und manchmal sogar das Leben von Patienten gefährdet. Die Streikenden hingegen kämpfen genau dafür, dass sich diese Zustände ändern!

Der Versuch, die Öffentlichkeit gegen den Streik aufzubringen, war allerdings nicht sehr erfolgreich. Am Tag, als die Artikel in der WAZ erschienen, sammelten die Streikenden innerhalb einer Stunde 1300 Solidaritäts-Unterschriften.

Der Streik hat unsere Unterstützung verdient. Nicht nur als Patienten, die von ausreichend Personal versorgt werden wollen – sondern vor allem als Arbeitende.
Wie viele von uns erleben selber, wie Arbeitsplätze eingespart werden, wie Druck und Arbeitsbelastung steigen und kaum noch einer bis zur Rente durchhalten kann! Wie viele wurden selber in Subfirmen mit viel niedrigeren Löhnen ausgelagert!

Es ist gut, dass Arbeitende anfangen, offensiv mehr Personal, die Aufteilung der Arbeit auf mehr Schultern und das Ende der schlechteren Löhne in den Subfirmen zu fordern. Es ist ein Kampf, der Perspektiven gibt… für die gesamte Arbeiterklasse.

Das Rote Tuch
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