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Nah- und Fernverkehr: verkehrte Welt!

Der gesamte Nah- und Regionalverkehr ist drastisch heruntergefahren worden. Natürlich ist weniger los, ohne Schulkinder und viele Büroangestellte. Doch alle, die nicht im Homeoffice arbeiten können, werden weiter gezwungen arbeiten zu gehen. Und mit der Bahn wird der Arbeitsweg nicht selten ein Nervenkrieg.

Für eine Strecke, für die sie normalerweise eine Stunde brauchen, brauchen viele jetzt zweieinhalb Stunden, mit ewigen Wartezeiten an kalten Haltestellen. Schlimmer noch: Vor allem in Gegenden mit viel Industrie sind die Bahnsteige und Züge zu Stoßzeiten voll! Während Polizisten durch Innenstädte patrouillieren, um zu überprüfen, dass Alle anderthalb Meter Abstand halten, ist in machen Regional- und S-Bahnen jeder Vierersitz fast voll belegt, weil nur noch jeder dritte Zug fährt.

Der innerdeutsche Fernverkehr hingegen wird zum allergrößten Teil aufrechterhalten. Stündlich fahren weiterhin ICEs zwischen Berlin und München oder zwischen Köln und Hamburg… fast leer, da Urlaube, Besuche, Dienstreisen nicht mehr stattfinden. Doch die Arbeiter, denen die Regionalzüge gestrichen wurden, dürfen diese teuren Geisterzüge nicht einmal benutzen. Um von Berlin nach Spandau, von Hamburg nach Harburg oder von Duisburg nach Essen zu fahren, müssen sie eine Stunde auf einen vollen Regionalzug warten… während in dieser Zeit drei leere ICs und ICEs an ihnen vorbeifahren!

Auch und gerade in der jetzigen Krise schwitzt diese Gesellschaft aus allen Poren ihre Verachtung für die Arbeiterinnen und Arbeiter aus.